17. Oktober 2006

Menorca September 2006

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Buenos días! oder einfach Hola! Das ist natürlich nicht zwingend Katalanisch, aber neben der Englischen Sprache kommt auf Menorca auch Spanisch ganz gut an. ;-)

Eine Woche Urlaub auf der Mittelmeerinsel hat zum Glück keinen Sonnenbrand mit sich gebracht, dafür aber viele Eindrücke der menorkinischen Landschaft und Kultur.
Auf unserer ersten Tour in den Westen der Insel haben wir die frühere Inselhauptstadt Ciutadella besucht. Dank mehrerer Reiseführer und einer lokalen Stadtkarte konnten wir, so denke ich, kaum eine Sehenswürdigkeit verpassen. Die Altstadt mit ihren engen Gassen sollte man sich in jedem Fall nicht entgehen lassen. Eine kleine Herausforderung war unser anschließender Spaziergang. Von der nicht weit entfernen Bucht "Cala en Turqueta" ging es auf einem Pfad zur Bucht "Cala Macarella". Die trockene und recht karge Landschaft verlangt für kleine und große Märsche anständiges Schuhwerk. Für Einheimische gilt dies allerdings nicht, Flip-Flops sind für sie meist völlig ausreichend. ;-)
Wer sich im Urlaub auch ein bisschen mit der lokalen Kultur beschäftigt, kommt auf den Balearen an den Talaiots nicht vorbei. Auf der Insel gibt es reichlich gut erhaltene Zeugnisse der Vergangenheit. Eines von ihnen ist z. B. die Naveta des Tudons. An diesem Tag war die Grabstätte aus dem Bronzezeitalter unser letztes Ziel.

Am nächsten Vormittag waren wir in Es Mercadal, einer kleinen Stadt im Zentrum der Insel, auf der Suche nach einer Werkstatt für einheimisches Schuhwerk. Speziell gemeint sind hier die uns bis dahin unbekannten "Avarques", eine sandalenähnliche Fußbekleidung der früheren Landbevölkerung. Die Werkstatt haben wir zwar nicht gefunden, dafür aber eine Ausstellung über das lokale Kunsthandwerk. Dort konnte man die "Avarques" nicht nur ansehen, sondern auch kaufen. Von diesem Zeitpunkt an mussten wir feststellen, dass nicht wenige Füße der Einwohner und auch der Touristen diese Schuhe zierten.
Weiter ging es an diesem Tag u. a. zu der Bucht "Cales Coves". Die Ureinwohner Menorcas schlugen hier über neunzig Höhlengrabstätten in die Felsen. Bei unserer Klettertour mussten wir allerdings feststellen, dass die meisten von ihnen verschlossen wurden. Kulturstättenbesichtigung gab es an diesem Tag natürlich auch: Torre d’en Galmés. Zum Abschluss führte unser Weg nach Son Bon. Zu sehen gibt es hier die eher unspektakulären Reste der Basílica de Son Bon. Dafür um so interessanter ist, dass die Straßen der dazugehörigen, versunkenen Siedlung aus der Luft auch heute noch im angrenzenden Meer erkennbar seien sollen. Falls also jemand ein Foto besitzt, ich würde es auch gern einmal ansehen. :-)

Unser letzter Ausflugstag führte uns in den östlichen Teil Menorcas. Maó, die Inselhauptstadt, rüstete sich an diesem Tag für ein Fest zu Ehren einer Schutzpatronin. Eigens dafür wurde in den Straßen der Innenstadt jede Menge Sand verteilt. Am Abend gab es dort eine Reitervorführung in dicht gedrängten Menschenmassen. Für (mein) deutsches Sicherheitsempfinden war es natürlich unerklärlich, warum Mensch und Tier nicht durch eine Absperrung getrennt wurden. Wenn man aber die Stimmung beobachtet, stellt man schnell fest, dass so eine Maßnahme für Einheimische eher eine Spaßbremse darstellt.
Zwischen der Stadtbesichtigung und dem Fest am Abend, haben wir mit dem Auto noch ein paar kleinere Ortschaften in der näheren Umgebung besucht. Selbstverständlich ist uns an diesem Tag die Talaiot-Kultur nicht durch die Lappen gegangen. Die Siedlung Trepucó ist die wohl größte archäologische Fundstätte der Insel. Auf dem etwa 5000m² großen Areal kann man neben Resten von Wohn- und Arbeitsstätten, Taulas und diversen Schutzeinrichtungen auch den am größten noch erhaltenen Talaiot(-Turm) sehen.

Zum Abschluss gibt es noch einen Blick aus unserer Unterkunft...
weil's so schön war... :-)

(Die Schreibweise einzelner Begriffe richtet sich in diesem Beitrag nach einer offiziellen deutschsprachigen Broschüre der Inselverwaltung von Menorca.)

Landkarte, Fotos

7. Oktober 2006

Usedom Juli 2006

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Seit etwa einem Monat ist das Grundgerüst dieses "Tagebuches" online und nun gibt es auch endlich den ersten Eintrag. :-)

Im Juli ging es für ein paar Tage nach Ahlbeck auf der Ostsee Insel Usedom. Auch wenn es schwer zu glauben ist, wir haben uns bei 30°C im Schatten Fahrräder geliehen und sind damit zwei Tage lang übers Land gefahren.

Die erste Tour führte uns auf die polnische Seite Usedoms, nach Swinemünde (Świnoujście). Von dort aus ging es mit dem Schiff in das Seebad Misdroy (Międzyzdroje) auf der Nachbarinsel Wollin (Wołin). Nach ausgiebiger Besichtigung des gut besuchten Badeortes, wollten wir eigentlich auf dem Europäischen Fernwanderweg E9 wieder zurück in die "Heimat" radeln. Leider waren entsprechende Markierungen offenbar zu gut versteckt. :-( Einzig der (Ostseeküsten-)Radweg R10 war gut gekennzeichnet und so fiel die Auswahl leicht. Nach dem wir einen Zeltplatz am Stadtrand passiert hatten, führte der Weg recht ungestört durch einen Wald parallel zur Küste. Für Interessierte möchte ich an dieser Stelle ein Mountainbike empfehlen, da uns der sandige Weg nicht nur einmal zum absteigen zwang. Der anschließende Abschnitt bis zum Hafen von Swinemünde führte über konventionelle Straßen und war wieder sehr bequem. Die Stadtfähre verkehrt übrigens den ganzen Tag im 20min-Takt und das kostenlos. Natürlich haben wir auch Swinemünde noch ein bisschen beradelt und sind dann über den Fußgänger-Grenzübergang wieder zurück nach Ahlbeck gefahren.

Landkarte mit markiertem Streckenverlauf, Fotos

Am zweiten Tag radelten wir von Ahlbeck aus, über Heringsdorf nach Bansin. Da wir den sicher schöneren Weg entlang der Strandpromenade schon kannten, haben wir uns für die Straßen quer durch die Seebäder entschieden. Von dort aus ging es in Richtung Reetzow durch das Dorf Bansin. Dank freundlicher Bewohner ist es uns gelungen den etwas versteckten Weg hinauf zur Landstraße zu finden. Auch an dieser Stelle möchte ich wieder ein geländefähiges Rad empfehlen, sonst schiebt man hier seinen Drahtesel. Weiter fuhren wir auf Radwegen und ruhigen Alleen durch Reetzow und Labömitz nach Benz. Neben einer Feldsteinkirche (erbaut um 1600) im Ortskern, gibt es hier eine Holländerwindmühle zu besichtigen. Der Rückweg nach Reetzow über den Kuckelsberg war zwar etwas mühsam, wurde dafür aber mit einem schönen Ausblick über das weite Land belohnt. Am Ortseingang, direkt am Abzweig Richtung Ulrichshorst, gibt es übrigens einen kleinen Imbiss der handgemachten, sehr schmackhaften Kartoffelsalat anbietet! Nach einer kurzen Mittagspause, an eben diesem Imbiss, fuhren wir weiter nach Korswandt. Hier fanden wir recht leicht den Radfernweg Berlin-Usedom, auf dem es durch den Ahlbecker Forst, einer etwas hügeligen Strecke, wieder zurück zum Ausgangspunkt unserer Tour ging.

Landkarte mit markiertem Streckenverlauf, Fotos

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